Was ist Xylit?
Xylit (auch bekannt als Xylitol oder umgangssprachlich oft als Birkenzucker bezeichnet) ist ein Süßungsmittel aus natürlichen pflanzlichen Rohstoffen. Es sieht aus und schmeckt wie Zucker und ist genauso süß. Seine positiven Eigenschaften für Zähne und Mund sind durch viele Studien belegt. Da es kaum Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat, ist es bei Diabetikern besonders beliebt. Birkenzucker kommt in der Natur in verschiedenen Gemüse- und Obstsorten vor. Der menschliche Körper synthetisiert in der Leber täglich etwa 15 Gramm Xylit.
Vorteile von Xylit
- Xylit enthält 40 % weniger Kalorien als Zucker.
Deshalb wird Xylit gerne von ernährungsbewussten Personen zum Süßen von Speisen und Getränken eingesetzt. Die Süßkraft ist 1:1 gleich wie Haushaltszucker. - Xylit ist zahnfreundlich.
Karies- und Parodontose-Bakterien können Xylit nicht verwerten. Xylit sorgt für ein basisches Milieu im Mundraum, verhindert Plaquebildung und Zahnsteinbildung und unterstützt den Erhalt der Zahnmineralisierung. Zahlreiche Studien belegen den zahnfreundlichen Effekt von Xylit. - Xylit beeinflusst den Blutzucker kaum.
Xylit wird nahezu ohne Insulin abgebaut und ist daher bei DiabetikerInnen sehr beliebt. - Xylit ist natürlich.
Xylit ist ein natürlicher Süßstoff und ist von Natur aus zuckerfrei.
Verwendung von Xylit
Xylit zum Backen
Xylit eignet sich ideal zum Backen, zum Süßen von Getränken, Marmeladen und Desserts. Bei Rezepten wird Zucker einfach durch die gleiche Menge Birkenzucker ersetzt. Xylit verhält sich beim Backen nahezu gleich wie Haushaltszucker. Xylit ist gleich süß wie Zucker und hat keinen Bei- und Nachgeschmack.
Xylit zur Zahnpflege in Zahncremen und Kaugummi
Xylit wird aufgrund der zahnpflegenden Vorteile oft in Zahnpflegeprodukte wie zB Zahncremen, Zahnpasten, Zahnpulver, Kaugummi und Bonbon eingesetzt.
Herstellung von Xylit
Xylit wird aus Pflanzenfasern hergestellt. Traditionell wird Xylit aus Birken- und Buchenrinde hergestellt. Daher wird Xylit im deutschsprachigen Raum auch als Birkenzucker bezeichnet. Xylit kommt in der Natur in verschiedenen Gemüse- und Obstsorten vor. Unter anderem auch in Mais. Heutzutage wird Xylit auch oft aus Mais bzw. aus dem Maiskolben hergestellt.
Geschichte von Xylit
Xylit wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt. Aber erst während des 2. Weltkrieges erlangte es große Bekanntheit. Damals wurde es in Skandinavien aufgrund einer Zuckerknappheit als Ersatz verwendet. Auf die großen Vorteile wurde man in den 70er-Jahren aufmerksam, als die Turku-Zuckerstudien die zahnfreundliche Wirkung des „Birkenzuckers“ belegten. Nach und nach entdeckte man zahlreiche weitere positive Effekte.
In Österreich und Deutschland ist Birkenzucker vorwiegend in Kaugummi und Zahnpasta zu finden. Es wird aber auch im medizinischen Bereich eingesetzt, z.B. in Infusionen zur künstlichen Nährstoffversorgung. In Skandinavien und England ist Xylit schon seit vielen Jahren ein herkömmliches Lebensmittel, das in vielen Geschäften im Regal zu finden ist. Aufgrund des zunehmenden Gesundheitsbewusstseins der Österreicher, findet es nun auch bei uns immer größeren Anklang. Auch in Deutschland erfreut es sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit und ist vor allem in Apotheken und gut sortierten Biofachgeschäften erhältlich.
Zu beachten bei der Verwendung von Xylit
Abführender Effekt/Verträglichkeit von Xylit
Birkenzucker kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken. Pro Portion nicht mehr als 30 g und pro Tag nicht mehr als 50 g verzehren. Für Ihre Gesundheit sind eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise wichtig.
Xylit ist nicht für Hunde geeignet
Halten Sie Xylit von Ihren Haustieren fern. Es ist wie viele andere Lebensmittel (Schokolade, Weintrauben, Rosinen, Zwiebel, …) nicht für Hunde und andere Haustiere geeignet da dies ganz anders (als beim Menschen) verstoffwechselt wird. Sollte ihr Haustier trotzdem Xylit gefressen haben (auch in kleinen Mengen) suchen Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt auf.
Weiteres Wissenswertes über Xylit
Körperliche Verarbeitung von Xylit/Birkenzucker
Birkengold® Xylit zählt zu den sogenannten Polyolen, welche der Gruppe der Kohlenhydrate zugeordnet werden. Xylit wird vom Körper jedoch auf andere Art und Weise abgebaut als andere Kohlenhydrate. Es beeinflusst den Blutzucker kaum und der Abbau verläuft nahezu insulinunabhängig. Es hat einen Glykämischen Index von 11 – das ist weniger als jener von Milch oder Joghurt. (Der Glykämische Index ist ein Maß dafür wie sehr der Blutzucker nach Verzehr eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels ansteigt.)
Mutter-Kind-Effekt bei Xylit/Birkenzucker
Birkengold® Xylit schützt beim Verzehr mit seiner antikariogenen Wirkung nicht nur die eigenen Zähne, sondern auch jene der Nachkommen. So verringern Mütter, die regelmäßig Birkengold® Xylit konsumieren, das Kariesrisiko ihrer Kinder drastisch. Der Grund hierfür ist, dass Neugeborene mit einer sterilen Mundhöhle zur Welt kommen. Die kariesfördernden Bakterien erhalten sie mit dem Speichel der Mutter (bei jedem Kuss, beim Ablecken des Schnullers oder beim gemeinsamen Benutzen des Bestecks). Je geringer die Streptokokkendichte im Speichel der Mutter ist, desto niedriger ist das Risiko für eine Übertragung der Bakterien auf das Kind.
Kinder und Xylit/Birkenzucker
Ab dem vollendeten ersten Lebensjahr können Kinder Xylit gut vertragen. Es sollte aber langsam mit der Einführung von Xylit begonnen werden, damit sich die Verdauung darauf einstellen kann. Da Xylit die Verdauung fördert, kann es bei empfindlichen Menschen abführend wirken. Aufgrund des geringen Körpergewichts von Kindern, vertragen sie anfangs wesentlich geringere Mengen als Erwachsene.
Fruktoseintoleranz und Xylit/Birkenzucker
Es gibt zwei Formen von Fruktoseintoleranz:
- Fruktosemalabsorption
- Hereditären Fruktoseintoleranz
Bei Fruktosemalabsorption, der häufigsten Form von Fruktoseintoleranz, können wir Xylit leider nicht empfehlen. Die viel seltenere Form der Hereditären Fruktoseintoleranz beeinflusst die Verträglichkeit von Birkenzucker generell nicht. Dennoch sollten Sie bei Fruktoseintoleranz die Umstellung auf Xylit mit Ihrem Arzt abklären.
Xylit/Birkenzucker bei Birkenallergie
Xylit ist für Birkenpollen-Allergiker geeignet.
Trockene Alkoholiker und Xylit/Birkenzucker
Trockene Alkoholiker können Birkenzucker problemlos verwenden.
Studien und weiterführende Links zu Xylit:
Zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt von Xylit für den Menschen. Einige Studien finden Sie hier:
“Sugar Alcohols, Caries Incidence, and Remineralization of Caries Lesions: A Literature Review”
In einem Beitrag von 2010 im International Journal of Dentistry werden anschaulich mehrere Studienbelege zur Wirkungsweise von Xylit im Bezug auf die Zahngesundheit präsentiert. Der regelmäßige Konsum von Xylitol steht in signifikantem Zusammenhang mit der Zahnremineralisierung und der Reduktion von Kariesbefall.
Quelle: Mäkinen, Kauko K. (2010): Sugar Alcohols, Caries Incidence, and Remineralization of Caries Lesions: A Literature Review. Finnland: Universität Turku. In: International Journals of Dentistry. Ausgabe 2010. Hidawi Publishing Corporation Online. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1155/2010/981072 (letzter Aufruf: 15.04.2016)
“Wirkung von Xylit-Pastillen auf Zahnplaque und Streptococcus muntans”
Das Ziel dieser Studie war es, den Effekt von Xylit Pastillen auf die Zahnplaquebildung zu untersuchen. 59 junge, zufällig ausgewählte Erwachsene wurden für die Untersuchung in Test- und Kontrollgruppe eingeteilt. Die Teilnehmer in der Testgruppe konsumierten 8 Xylitol Pastillen täglich nach den Mahlzeiten für 4 Wochen. Die Einnahme von Xylitol belief sich dabei auf 5 g pro Tag. Die Kontrollgruppe konsumierte keine Pastillen. Die vierwöchige Einnahme von xylithaltigen Pastillen reduzierte im Vergleich eindeutig das Ausmaß von Zahnplaque und veranlasste eine Reduktion von Kariesbakterien.
Quelle: Gintner/Szöke/ Patthy u.a.(2004): Wirkung von Xylit-Pastillen auf Zahnplaque und Streptococcus mutans. In: Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde. Band 26, (2004), S. 93–95.
“Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to the sugar replacers xylitol[…]”
European Food Safety Authority (EFSA), Parma, Italy
Die European Food Safety Authority hat sich bereits 2011 mit einer wissenschaftlichen Meinung zu Zuckeraustauschstoffen beschäftigt. Es wird bestätigt, dass der Konsum von Xylit ein basisches Milieu im Mund erzeugt, was bedeutet, dass kaum kariesverursachende Säure produziert werden kann. Die Kariesbakterien können sich nicht auf den Zähnen ansiedeln und sich nicht vermehren. Beim Konsum von Lebensmitteln und Getränken gesüßt mit Xylit wird ein niedriger PH-Wert auch eine halbe Stunde nach dem Verzehr gehalten und führt nicht, so wie bei Zucker, zu einer dentalen Erosion. Eine Remineralisierung wird ebenfalls bestätigt. Außerdem wird auch hier angeführt, dass der Konsum von Xylit kaum den Blutzuckerspiegel beeinflusst, im Vergleich zu zuckerhaltigen Lebensmitteln oder Getränken.
Quelle: Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to the sugar replacers xylitol, sorbitol, mannitol, maltitol, lactitol, isomalt, erythritol, D-tagatose, isomaltulose, sucralose and polydextrose and maintenance of tooth mineralisation by decreasing tooth demineralisation and reduction of post-prandial glycaemic responses pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006. In: EFSA Journal 2011;9(4):2076 [25 pp.]
http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2076 (letzter Aufruf: 15.04.2016)
“Der Einsatz von Xylit in der Kariesprophylaxe”
Inhaltstext: Zuckeraustauschstoff ist nicht gleich Zuckeraustauschstoff und “zuckerfrei” als alleiniger Hinweis nicht unbedingt ausreichend für die bestmögliche Gesunderhaltung der Zähne. In diesem Buch werden die Besonderheiten des Xylits und die herausragende Bedeutung in der Oralprophylaxe umfassend dargestellt. Das Buch richtet sich an alle in der Oralprophylaxe tätigen Fachgruppen, also Zahnärzte, in der Prophylaxe engagierte zahnmedizinische Assistentinnen, aber auch Fachleute im Bereich Gesundheitsdienste und Versicherungen.
Hier werden zahlreiche Studien zur positiven Wirkung von Xylit bei der Zahnpflege angeführt.
Schon […] erste Versuche 1972 zeigten, dass die Anwendung von Xylit mit einer ca. 50%igen Reduktion der Plaquemenge verbunden war, verglichen mit der Anwendung von Saccharose, Glucose, Fructose oder Sorbit. (vgl. Mäkinen 2003:39) Viele klinische Kariesversuche mit Xylit an verschiedenen Instituten belegen die Ergebnisse und interessante weitere Untersuchungen zur Kariesprophylaxe wurden eingeleitet.
z. B. die Mutter-und-Kind-Studie
In dieser Untersuchungsserie wurde Müttern von Neugeborenen Xylitkaugummi in einem Zeitraum von 4 bis 24 Monaten nach der Entbindung gegeben (die Periode, in der sie Xylit erhielten, dauerte insgesamt ca. 21 Monate). […] Die Resultate beweisen, dass der den Müttern gegebene Xylitkaugummi die Entwicklung von Karies bei ihren Kindern signifikant verlangsamt hatte. Xylit hatte die intrafamiliäre Übertragung von Streptococcus mutans von Mutter zu Kind offensichtlich verhindert oder aufgehalten. Diese Beobachtung unterstützt das Konzept von Zahnkaries als eine ansteckende, übertragbare Erkrankung. Mikrobiologische Analysen, die gleichzeitig gemacht wurden, zeigten, dass auch die Anzahl der Streptococcus mutans in den Proben aus dem Mund der Kinder im Alter von zwei Jahren reduziert werden konnte. (Mäkinen 2003:47)
Quelle: K. Kauko ( 2003): Der Einsatz von Xylit in der Kariesprophylaxe. hrsg. v. IHCF. Stiftung zur Förderung der Gesundheit. Heidelberg : pdv Praxis-Dienste und Verl. http://mehr-gesundheit-fuer-weniger-geld.de/downloads/xylitol-in-der-kariesprophylaxe.pdf (letzter Aufruf: 14.04.2016)
Quelle: Bruhn, Ulrich, Deutsches Ärzteblatt (2006): Grundlage der Kariesprophylaxe bei Kindern: Kariesprävention durch Xylit. https://www.aerzteblatt.de/archiv/52159/Grundlagen-der-Kariesprophylaxe-bei-Kindern-Kariespraevention-durch-Xylit (letzter Aufruf: 22.09.2021)
Quelle: Pharmazeutische Zeitung (2007): Zuckeraustauschstoff gegen Karies. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-382007/zuckeraustauschstoff-gegen-karies/ (letzter Aufruf: 22.09.2021)
Osteoporose
Man hat herausgefunden, dass Xylit im Darm zusammen mit Calcium Komplexe bildet und dadurch die Aufnahme von Kalzium in den Körper erleichtert, was ein Hinweis dafür sein könnte, dass der süße Stoff möglicherweise auch bei der Vorbeugung von Knochenbrüchigkeit (Osteoporose) hilfreich sein könnte. Bei Versuchen wurde nach der Verabreichung von Xylit eine Zunahme der Knochendichte nachgewiesen.
Quelle: Mattila, P. T. / Svanberg, M. J.u. a.(2002): Improved bone biomechanical properties in xylitol-fed aged rats. In: Metabolism: clinical and experimental. Band 51. Nr. 1/Januar. S. 92–96
Weiterführende Referenzen zu Zahngesundheit
Peters, Kristina (2008): Xylit – Das süße Wunder. Sabine Hinz Verlag. https://www.schwaben-skike.de/files/xylit_das_suesse_wunder-besser_leben.pdf (letzter Aufruf: 22.09.2021)
Isokangas P./ Söderling E./ u. a. (2000): Occurrence of dental decay in children after maternal consumption of xylitol chewing gum, a follow-up from 0 to 5 years of age. In: Journal of dental research. Band 79/11. S. 1885–1889 http://jdr.sagepub.com/content/79/11/1885.full.pdf (letzter Aufruf: 09.05.2016)
Weiterführende Referenzen zum Blutzuckerspiegel
Livesey, G. (2003): Health potential of polyols as sugar replacers, with emphasis on low glycaemic properties. Nutrition Research Reviews. Ausgabe 16. S.: 163-191. http://www.inlogic.co.uk/PDFs/LCD%20Tolerance%20.pdf (letzter Aufruf: 23.04.2016)
Mattila, P.T.(1999): Dietary xylitol in the prevention of experimental osteoporosis: Beneficial effects on bone resorption, structure and biomechanics. Dissertation. Institute of Dentistry. University of Oulu. http://jultika.oulu.fi/files/isbn951425158X.pdf (letzter Aufruf: 09.05.2016)